> {Travel} whistler | In pale moonlight

25.09.2016

{Travel} whistler

Der Sommer neigt sich nun seinem Ende zu. Passend dazu werde ich euch heute von der letzten Etappe meiner USA/Kanada Reise erzählen. Bilder habe ich zwar noch einige, die ihr auch noch zu sehen bekommt, aber mit den Erzählungen bin ich nun schon fast am Schluss angelangt. Denn bevor ich noch Mal nach Vancouver und dann zurück nach Seattle gefahren bin, ging es nach Whistler. Die kleine Stadt liegt in den Bergen, etwa zwei Stunden nördlich von Vancouver und dort fanden auch die Skiwettkämpfe der olympischen Winterspiele 2010 statt.
Da ich ja zuvor auf Vancouver Island war, ging es mit der Fähre zurück auf das Festland, bevor ich mit dem Bus weiter nach Whistler fuhr. Mein Hostel lag im olympischen Dorf und nicht im eigentlichen Village, weshalb ich den Ortsbus nehmen musste, um dorthin zu gelangen. Nach dem riesigen Schlafsaal in Victoria wurde ich ein weiteres Mal überrascht, denn es war um einiges luxuriöser als die anderen Jugendherbergen. Direkt vor dem Hostel lagen eine Wiese, Sportplatz und der Wald, im Hintergrund die Berge. Der Blick war wirklich einmalig! Da ich erst gegen Abend ankam, beschloss ich, nicht mehr ins Village zu fahren und stattdessen die schöne Gegend zu erkunden. Ich machte also einen kleinen Spaziergang, wobei ich mich nicht alleine in den Wald traute, denn es war so ruhig und auf eine Begegnung mit einem Bären konnte ich gut verzichten. Deshalb setzte ich mich dann einfach auf die Wiese vor das Hostel, um die Abendsonne zu genießen. Später lernte ich ein Mädchen aus meinem Zimmer kennen, eine nette Australierin, mit der ich mich eine Weile lang unterhielt. An dem Abend ging ich allerdings auch recht früh schlafen, denn am nächsten Tag wollte ich wandern gehen.
So fuhr ich am Morgen gleich nach dem Frühstück los ins Village, wo ich im Supermarkt noch Obst kaufte, bevor ich zur Bergbahn ging. Mit Gondel und Sessellift ging es auf den Whistler Mountain. Es war wunderschönes Wetter und die Sicht war einfach unglaublich, weshalb ich mich dazu entschied, den High Note Trail zu gehen, der wunderschöne Ausblicke zu bieten hat. Die Wanderung dauert etwa vier Stunden, wobei ich recht oft stehen blieb, um zu fotografieren oder einfach die Schönheit der Natur auf mich wirken zu lassen. Da die Wege ziemlich steinig und teilweise rutschig sind, sollte man sich während des Laufens nämlich nicht zu sehr ablenken lassen, sonst stolpert man schnell mal über eine Wurzel oder einen Stein. Besonders auf den Schneefeldern wurde es ziemlich glatt und ich wäre mehrmals beinahe ausgerutscht. Aber der Blick auf die Berge ringsum, den Cheakamus Lake (Bilder folgen im nächsten Post) und die unzähligen kleinen Bergseen, ist wirklich atemberaubend. Auch wenn es teilweise anstrengend ist, kann ich diese Wanderung jedem nur ans Herz legen, ich weiß nicht, ob ich schon Mal so etwas Schönes gesehen habe, ich kann immer noch nur darüber staunen! Man sollte allerdings mit gutem Schuhwerk ausgestattet sein!
Nach etwa fünf Stunden war die Wanderung geschafft und ich kam zurück zur Roundhouse Lodge, von wo aus die Gipfelbahn, die Gondel ins Dorf und die Peak-2-Peak-Gondola fahren. Diese Seilbahn verbindet die Skigebiete Whistler Mountain und Blackcomb Peak. Momentan hält sie den Rekord für die höchste Höhe über dem Grund sowie für die Spannweite zwischen den Seilbahnstützen. Klingt perfekt für jemanden wie mich, der unter Höhenangst leidet, oder? Aber wenn man schon Mal da ist, kann man sich so was ja auf keinen Fall entgehen lassen... Deshalb stellte ich mich in die Schlange für eine der beiden Kabinen mit Glasboden. Wenn schon, denn schon. Nach etwa zwanzig Minuten war es dann so weit und die Fahrt ging los. Es war schon ziemlich cool, aber auch angsteinflößend. Wobei die Gruppe Japaner, die mit mir in der Gondel war und fröhlich durcheinander plapperte, das alles irgendwie weniger schlimm machte. Auf der Rückfahrt nahm ich dann die normale Gondel, ohne Glasboden und ohne Touristen. Alleine kam dann meine Höhenangst schon etwas zum Vorschein, aber es hat sich wirklich gelohnt, auch hier war der Blick über das Tal unglaublich!
Da es bereits wieder ein bisschen frisch wurde auf dem Berg, nahm ich die Gondel zurück ins Dorf, wo ich noch in den Supermarkt ging, um für das Abendessen einzukaufen. Zurück im Hostel duschte ich, kochte und setzte mich dann zu zwei Deutschen und einer Niederländerin an den Tisch. Wir unterhielten uns bis spät Abends und mit dem Mädchen aus Holland unternahm ich auch später noch was. Vielleicht erinnert ihr euch an sie aus meinem Post über Vancouver.
Am nächsten Tag schaute ich mich endlich richtig im Dorf um, ging in die Läden, trank einen Café und ließ mich, ganz wie es sich für Touristen gehört, vor den olympischen Ringen fotografieren. Gegen Nachmittag lief ich dann durch den Wald zum Lost Lake, denn ich wollte das schöne Wetter nutzen, um schwimmen zu gehen. Am See war recht viel los, aber irgendwie ist es trotzdem total anders als an einem Badesee in Deutschland, alles ist einfach viel sauberer und naturbelassener. Ich sonnte mich eine Weile und ging dann ins Wasser, das echt kalt war, aber nach meinem Pazifik-Abenteuer war es natürlich kein Problem. Ich verbrachte den Nachmittag am See und fuhr gegen Abend zurück ins Hostel. Nach dem Essen ging ich mit ein paar Leuten raus auf die Wiese. Ursprünglich war der Plan, Ball zu spielen, aber nach dem es zwischen Engländern, Kanadiern und Australiern (und mir) zu kleinen Missverständnissen kam, ließen wir es bleiben. Wir wollten nämlich "Football" spielen, die Engländer holten also einen Fußball, aber die anderen beiden hatten von American Football gesprochen und dann wurde solange über die Begriffe Football und Soccer diskutiert, bis niemand mehr Lust darauf hatte. Stattdessen saßen wir dann draußen und unterhielten uns, bis es zu kalt wurde.
Leider war das bereits mein letzter Abend in Whistler und am nächsten Morgen hieß es schon wieder packen und Abschied nehmen. Bevor wir zum Bus gingen, machte ich aber noch einen kleinen Spaziergang mit Carlyn, der Niederländerin, die den gleichen Bus gebucht hatte. Vom Hostel aus liefen wir durch den Wald, den Train Wreck Trail entlang zu einem Zug Wrack. Es war ziemlich cool, die Waggons befinden sich mitten im Wald, direkt neben dem Fluss. Sie sind ziemlich verbeult, teilweise liegen sie auf der Seite und alle sind mit Graffiti besprüht. Wir beide machten ziemlich viele Fotos, da die Location so toll war! Die Bilder bekommt ihr selbstverständlich auch noch zu sehen.
Irgendwann mussten wir dann aber zurück, um unsere Sachen zu holen und ins Village zu fahren. Dort tranken wir noch einen Eiscafé, bevor es mit dem Greyhound zurück nach Vancouver ging, aber die Geschichte kennt ihr ja bereits.

Ich muss sagen, dass Whistler, nach Vancouver, zu den coolsten Stationen meiner Reise gehörte. Viele Leute sagen, dass Tofino so cool sei, weil die Stimmung total entspannt ist und all die Surfer dort sind. Ich persönlich finde Whistler aber fast cooler, mir hat die Stimmung dort noch viel besser gefallen. Anstelle der Surfer findet man dort Mountainbiker und irgendwie ist das Dorf viel lebendiger. Im Ortskern befindet sich eine Fußgängerzone, mit zahlreichen Geschäften, Restaurants und Cafés und es ist wirklich nett, dort entlang zu laufen und durch die Läden zu schauen. Anscheinend kann man Abends auch sehr gut ausgehen, was ich in der kurzen Zeit, in der ich dort war, leider nicht geschafft habe. Und selbstverständlich sind die kanadischen Berge einfach unglaublich, es ist so ein großer Unterschied zu den Alpen und allem was man hier sieht. Ich habe nirgends sonst eine so wunderschöne Natur gesehen wie dort. Whistler liegt einfach so wunderschön und ich würde so gerne mal im Winter dorthin gehen!
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